Äthiopien ኢትዮጵያ – Teil 1

Simien Nationalpark – Gonder

Simien Mountain National Park

Es war Ende Oktober, als wir in unsere Lufthansa Maschine von Frankfurt nach Addis Abeba bestiegen. Das Wetter hierzulande war mäßig bis kalt und eher verregnet. Das zu erwartende Wetter in Äthiopien war nicht sehr viel besser, also haben wir uns warme Klamotten mitgenommen. Zum Glück wie sich später herausstellte. Es kann schon recht zapfig werden dort.

Meine Freunde und Bekannte fanden unser Ziel toll, aber viele wussten nicht wo genau Äthiopien liegt. In Afrika war klar, aber wo genau da? Und falls ihr euch das auch gefragt habt, habe ich hier eine Karte, die das erklärt. Das Land ist oberhalb von Kenia und Somalia. Unterhalb von Eritrea und Sudan, wobei der Sudan sich auch rüber in den Westen streckt. Weiter südwestlich ist der Südsudan zu finden und im Osten grenzt Äthiopien an Dschibuti. Das Land hat kein Meer, das war dann meist die 2. Frage oder aber ob da nicht eine schreckliche Armut herrsche.

Ja, die Bilder sind uns noch im Gedächtnis aus Mitte der 80er Jahre, als die US Stars „We are the World“ gesungen haben. USA for Africa hiess das Projekt damals und wurde ein absoluter Hit. Über 20 Millionen Singles wurden verkauft! Äthiopien ist nach wie vor arm, aber das Land hat sich weiter entwickelt und tut das auch weiterhin.

Die Menschen leben zu 70% von Land -und Viehwirtschaft, es regnet regelmässig, so dass die meisten Regionen auch glücklicherweise wenig Wasserprobleme haben und die Regionen, die es haben, für die versucht man nach und nach Lösungen zu finden. Bleibt zu hoffen, dass die Dürre fern bleibt!

Die Gesundheitspolitik hat sich verändert und dadurch müssen Kinder nicht mehr sterben. Der Altersdurchschnitt des Landes liegt bei unfassbaren 17 Jahren! Es gibt unfassbar viele Geburten. Früher bekam man viele Kinder, weil durch die fehlende Gesundheitspolitik Babies reihenweise starben und dementsprechend bekamen die Frauen mehr Kinder. Doch heute brauchen sie das nicht mehr machen, sie brauchen nicht mehr die Befürchtung haben, dass sie ihre Kinder verlieren. Die Menschen in den dörflichen Regionen müssen besser aufgeklärt werden. Das klingt für uns undenkbar und kalt, wenn wenn ich das so schreibe, aber das ist die Art der Denke in Äthiopien. Aber auch bei dem Thema ändert sich etwas. Die Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen. 

Ich muss sagen ich mochte Äthiopien schon bevor ich dort war. Warum kann ich gar nicht erklären, aber ich konnte es kaum erwarten dorthin zu reisen. Endlich angekommen hat sich das Gefühl auch schon gleich bestätigt! Überall lieb schauende und freundliche Menschen, als wenn man sich kennen würde. Und die Atmosphäre, ja auch die war spürbar schön. Das Land strahlte direkt viel Energie auf mich aus.

Die Amtssprache ist Amharisch, wobei das für die meisten Bürger des Landes nicht stimmt, denn Amharisch mag zwar die offizielle Amtssprache sein, jedoch wird Oromo weitaus öfter gesprochen. Das rührt noch aus der Salomonischen Dynastie zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Sie galt als die Sprache der Könige und wurde so weiterverbreitet im Land. Die afroasiatische Sprache Oromo würde mir persönlich zumindest in der Schreibweise gut gefallen, die ist nämlich in lateinischer Schrift :))

Wieviele Einwohner hat Äthiopien etwa? Ich verrats Euch! Über 100 Millionen Menschen bewohnen das Land, ganz zu schweigen von den zusätzlichen Millionen Flüchtlingen, die sie aufnehmen. Addis Abeba hat etwa 6 Millionen Einwohner, offiziell sind es weniger, aber inoffiziell kommt die Stadt etwa auf diese Zahl.

So und nun ENDLICH zur Reise!

Wir sind erst einmal nach Addis Abeba አዲስ ፡ አበባ geflogen von München aus. Nach entspannten 7 Stunden sind wir in der Hauptstadt angekommen und wurden direkt von unseren Freunden abgeholt und in die Englische Botschaft gebracht. Da unsere Freunde für die Botschaft arbeiten durften wir bei ihnen bleiben. Auf dem Gelände konnten wir uns allerdings erstmal nicht umsehen, da es schon spät war. Ausserdem stand die nächste Reise bereits auf dem Programm… Also hiess es schlafen und früh morgens wieder ab zum Flughafen. Es gab leider keine späteren Flüge, was aber nicht weiter schlimm war, denn der Frühe Vogel und so.. ihr wisst schon.

Jetzt fragt ihr euch sicher, wo die Reise dann hin ging 🙂 Es ging nach Gondar ጎንደር (auch Gonder), eine der früheren Kaiserstädte Äthiopiens, eine wahrhaftig historische Stadt, zu der ich aber erst später nochmal zu sprechen komme. Denn für uns war die Reise dort nicht zu Ende, sondern es ging direkt weiter in den Simien Nationalpark, der 2 Stunden Autofahrt entfernt von Gonder ist. 

Wir hatten uns vorher bereits einen Jeep mit Fahrer (260 USD für 5 Tage) organisiert, der sich in der Region bestens auskennt, damit wir keine Zeit verlieren. Ihr müsst wissen, wir hatten lediglich 1 knappe Woche geplant, weil die Schulferien uns einen längeren Aufenthalt nicht ermöglicht haben. Angekommen an der Pforte des Nationalparks mussten wir erst mal klären wieviele Guides und bewaffnete Wächter wir brauchen und von wann bis wann. Die Eintrittsgebühr betrug 740 Birr (ca 22 Euro) pro Person und für die bewaffneten beiden Guards und den Guide haben wir insgesamt 4800 Birr bezahlt (ca. 150 Euro), was für Äthiopische Verhältnisse extrem teuer ist, aber die Kosten fliessen zum grossen Teil auch direkt in den Park. Diese bewaffneten Aufpasser muss man dazu buchen, wenn man sich in dem Nationalpark aufhält, da man tatsächlich nirgendwohin laufen darf ohne Schutz. Um die Lodge herum ist es okay, aber bei Wanderungen sind sie mit von der Partie. Es gibt Leoparden und Wölfe in dem Nationalpark und denen wäre man schutzlos ausgesetzt. Ich muss ja gestehen, ich hatte mehr das Gefühl, dass das eher eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist, da selbst die Einheimischen sagen, dass man die eigentlich nicht bräuchte. Im normalen Leben sind die das gesamte Jahr über Farmer und wenn da oben Saison ist, werden die Leute für einige Wochen gebucht. Aber gut, wenn der Park die Menschen dafür bezahlt ist das ja auch fein.

Während einer von uns sich um das Organisatorische kümmerte, konnten wir draussen auf der Strasse eine Bürgerbewegung sehen, die einem eher Angst macht. Später erfuhren wir, dass dies der Gang der Bürger sei, um für den Ernstfall (Bürgerkrieg, Aufruhr jeglicher Art) zu üben. Sie versammeln sich wohl 1 Mal im Jahr und gehen ihre Themen durch. Sie wirkten zwar friedlich, dennoch aber fühlte es sich beunruhigend an!

Nach all der Aufregung durften wir dann endlich rauf auf den Berg. Genauergesagt auf die LimaLimo Lodge auf 2900 Meter über dem Meer. Oben in den Bergen gibt es die noch ca 300 Meter höher gelegene Simien Lodge, damit die höchste Lodge Afrikas, aber unsere Wahl war die Bessere, finde ich auch revuepassierend 🙂

So kamen wir in dieser unglaublich schönen Lodge an und waren allesamt begeistert. Der Nebel hing leider an dem Tag recht tief, als ich die Fotos gemacht habe, aber dennoch sieht man wie atemberaubend es da oben ist. Ich muss gestehen, ich hab die Höhe nicht so wirklich gespürt, aber es gab unter uns schon den einen oder anderen, der sehr müde war und mit Kopfschmerzen zu kämpfen hatte. Für eine Nacht zahlt man ca 350 Euro die Nacht, das lohnt sich aber auch wirklich! Das Abendessen wird einfach serviert, sie fragen vorher nach Unverträglichkeiten und dementsprechend bekommst du dann dein Essen. Meine Tochter hat eine Karottenallergie und nach dem Essen wollten wir dann auch eine Allergie haben, denn ihr Essen war immer extrem viel besser 😂 Es ist mehr so eine Hausmannskost, die sie einem vorsetzen. Ich hab dann zum Frühstück und Abendessen literweise Ginger-Tea mit Honig getrunken, davon konnte ich nicht genug bekommen. Am Abend geben sie einem Wärmflaschen mit, aber man muss danach fragen und diese Wärmflaschen sind wichtig, denn die Behausung, so schön sie auch ist, so kalt ist sie in der Nacht. Am ersten Morgen sind wir mit einem kalten Gesicht und kalten Hals aufgewacht, weil wir zuvor natürlich unwissenderweise nicht nachgefragt hatten, den Fehler haben wir am 2. Abend dann aber nicht gemacht. Es gibt auch eine Heizung im Zimmer, aber sie heizt nicht so, wie man es glauben würde.

Gleich nach der Ankunft wollten wir aber noch unbedingt was sehen und nicht einfach nur rumsitzen, die Kinder wollten lieber in der Lodge bleiben und wir entschieden uns einen schönen Wanderausflug zu machen. Ohne die Guards darf man sich im Nationalpark nicht auf die Wanderschaft begeben, ausser man rennt echt nur um die Lodge herum.

Auf dem ersten Bild sieht man die Ausgangsposition. Dann gings über Stock und Stein und irgendwie hab ich auch gar keine Erinnerung mehr, wie lange wir da gelaufen sind, ich weiss nur, dass es so atemberaubend war. An jeder Stelle wollte ich die Energie einsaugen und für immer dort bleiben. Einfach wundervoll, zauberhaft und magisch dieser Ort. Der Geruch ist auch fantastisch gewesen! Ich hatte immer mal einen Salbei- oder Thymiangeruch in der Nase. Aus all den Pflanzen machen sie sich auch ihre Medizin oder sie waschen ihre Wäsche mit der Frucht einer bestimmten Pflanze. Sie sieht aus wie ein Miniatur eines Eichenbaumes. Und sie waschen ihre Wäsche auch wirklich am See oder Fluss.

Überall Ziegen, Pferde, so viele Vögel, viele Tiere. Wunderbar. Und plötzlich saßen sie da, meine absoluten Lieblingsexemplare ❤️. Das Alpha-Tier saß an der äusseren Kante des Berges und ich war einfach nur fasziniert von diesem Affen mit dem roten Herz auf der Brust. Die Geladas gibt es übrigens ausschliesslich im Hochgebirge Äthiopiens, sonst nirgendwo anders. Man nennt sie auch Blutbrustpaviane (the bleeding heart monkeys), wegen der sichtbar roten Herzform auf der Brust. Sie ernähren sich nur von Gräsern und sind äusserst friedlich. Fast schon gelangweilt.

Gefangen in der Wildnis

Der süsse Gelada! Ich war sofort verliebt, als ich ihn gesehen habe. Bei Affen sehe ich immer aus wie dieses verliebte Emoji mit den Herzaugen 😂 😍 Ich musste gleich die GoPro zücken und Hi sagen 👋 !

Am Ende unseres Spazierganges konnten wir von der anderen Seite die Lodge sehen, das war auch ganz lustig. Weil wir die Kids von der anderen Seite quieken haben hören können, dachten wir uns, dass wir doch einfach mal rüberrufen können. Gesagt getan, haben die uns später gesagt, dass sie uns sogar gehört haben .

Später nach dem Abendessen schien sich dann die Höhe doch bei allen bemerkbar zu machen, so dass wir früh müde wurden. Der Weg vom Restaurant der Lodge war zwar immer beleuchtet, aber ne Lampe im Schlepptau ist dennoch sinnvoll.

Der nächste Tag im nebelumschlungenen Simien Park

Um 8:30 gings zum Frühstücken, dann erst noch kurz auf die Terrasse, denn vom Frühstück aus konnten wir Vögel sehen und ich wollte wissen wie die aussehen. Es waren jede Menge Raben, die sogenannten Thick-billed Raven und dann noch Adler noch und nöcher. Die Raben machen einen lustigen Sound, sie klingen wie als würden sie gurgeln und gleichzeitig piepsen wollen. Danach gings ab in den Jeep. Wir wollten auf den Ras Dashen (4500m), dann einen Wasserfall auf uns wirken lassen und noch mehr Geladas sehen 😍. Auf dem Weg konnte man jeden von uns immer schon laut „aaaahhh“ und „ooooohhh“ und „schau mal“ rufen hören. Hier ein paar Eindrücke für euch!

Es ist ein wahrlich schönes Land! Nationalparks in Äthiopien sind etwas anders, als sonst. Hier gibt es eine richtige Infrastruktur. Schulen, Kioske, ne Menge Dörfer und die Menschen, die auf ihren Farmen leben natürlich. Kinder gibt es so viele und nicht alle gehen leider in die Schule. Das versuchen sie zu ändern, in dem sie mehr Schulen versuchen aufzubauen, damit die Kinder diese erreichen können.

Die Äthiopier sind überwiegend orthodox. Sie haben auch viele orthodoxe Kirchen, die rund gebaut werden oder als Achteck. Das Oktogon soll an die Arche Noah erinnern, so ließ es zumindest unser Guide Awoke verläuten. Wenn man nach dem geschichtlichen Hintergrund eines Oktogons geht, landet man in der Antike, in der das Achteck für die Vollkommenheit stand. Fakt ist, dass diese Kirchen sehr schön aussehen. Eine ganz besondere ihrer Art haben wir in Gonder besucht, aber dazu später mehr!

3 Stunden nach dem wir losgefahren wahren, erreichten wir endlich einen wunderschönen Platz mit vieeeeel Auslauf für die Tiere und dann konnten wir sie sehen! Es müssen Hunderte von Geladas gewesen sein an dem Tag. So viele, überall waren sie und so wuschelig. Am liebsten hätte ich mich zu ihnen dazu gesetzt. Okay, ich muss gestehen, ich kam ihnen auch wirklich sehr nahe, aber auch nur, weil sie ultra entspannt sind. Sie liessen sich von mir oder von irgendwem nicht stören. Das war traumhaft.

Danach gings weiter, wir mussten uns dann ein wenig beeilen, damit wir rechtzeitig oben auf der Bergspitze ankommen und die Aussicht nicht verpassen sollten. 1. zog der Nebel wieder zu und 2. es wurde früh dunkel. Auf dem Weg zum Ras Dashen fielen mir so schöne Pflanzen auf mit orange-gelben Köpfen und die wurden lustigerweise immer mehr, je höher wir stiegen. Zuvor waren die mir gar nicht aufgefallen. Da sagte Awoke mir, dass dies die Hochgebirgsblumen seien, sie nennen sich Fackellilien und sind eine besondere Art, denn es gibt viele aus der Familie der Fackellilien und manche kommen auch in tieferen Lagen vor. Diese aber würden nur hier oben wachsen. Und es kamen noch so viele Palmenartige Bäume dazu. Das sind aber keine Palmen, sondern Korkblütler. Sie heissen Schopfrosettenbäume (Lobelia rhynchopetalum) und man kann sehr genau erkennen, wann sie sich von den Lebenden Pflanzen verabschieden. Ein Horn wächst ihnen nach oben und wenn dieser wächst, sind sie bereit zu gehen. Das kann aber ca. 10 Jahre dauern, denn diese Hörner werden recht gross. Diese Bäume sind wie die schöne Blume nur im Hochland zu finden. Wir befanden uns hier etwa auf 3600m Höhe, aber wir wollten natürlich noch weiter rauf, am liebsten ganz nach oben. Tatsächlich kamen wir dann heile oben an und mussten dann noch ein ganzes Stück zu Fuss nach oben auf den Berg laufen. Das Schnaufen rechts und links war nicht zu überhören, auf 4500 Metern ist die Luft ganz schön dünn und wenn das der Körper noch nicht kennt, dann braucht er erstmal. Wir haben das dann aber recht gut gemeistert und wurden mit einem traumhaften Ausblick belohnt. Es hat schon was, wenn man so weit oben ist, dem Himmel so nah, der Erde so fern und doch mitten in der Natur. Ich fühlte mich frei von allen Gedanken. Diesen Moment wollte ich mitnehmen, mit nach Hause, mit zu meinen Freunden und zu den Menschen, mit denen ich etwas zu tun habe. Ich denke bisher habe ich den Gedanken und das Gefühl noch im Herzen.

Der Magen fing langsam an zu knurren und wir machten uns auf den Weg zu unserem Mittagessen Spot, der sich allerdings als nicht so schön erwies. Also nicht so schön, damit kann ich ja fein, aber das Haus gehörte einigen Leuten, die auch darin schliefen. Für die Menschen dort ist das normal, für uns aber nicht, also entschieden wir uns im Stehen unsere nicht wirklich appetitlichen Brote zu essen und auf mittlerweile 4100 Metern Höhe dabei den Vögeln zuzusehen. Ein Adler kam vorbei und diese lustigen großschnabeligen Raben. Die schien unser Essen anzulocken. Na wenigstens einem schien das Essen zu schmecken 🙂

Beim Fahren auf diesen Straßen muss man schon achtsam sein, gerade nachts ist nirgends eine Beleuchtung und wenn es dann so nebelig ist wie an dem Tag, dann ist das wirklich sehr gefährlich! Unser Fahrer fuhr aber fein und brachte uns gesund zu unserem nächsten Ziel.

Was lustiges passierte aber gleich nachdem wir bei dieser lunch location losgefahren waren. Kurz vor einer Kurve sahen wir alle das Schild mit dem Hinweis auf den äthiopischen Wolf und das lustigste war, das der Wolf lebendig und echt ein paar Meter weiter zwischen den Bäumen und hinter den Sträuchern Schutz suchte. So ein lustiger Zufall!

Angekommen beim Wasserfall mussten wir erst ein paar Gesteinsbrocken überqueren und dann aber bot sich uns ein Anblick absoluter Sprachlosigkeit an. Schweigen, genießen und dabei der 530m langen Naturgewalt zuhören. In der Mitte flogen um die 10 Geier (White back vultures), die müssen riesig gewesen sein, sie sahen aus der Ferne schon so groß und majestätisch aus. Ich war echt hin und weg und bin es noch ehrlich gesagt, wenn ich daran denke. Diese Reise würde ich definitiv gerne wiederholen!

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Gonder, die Stadt der vielen Kaiser und Könige. Deswegen stand auch als erstes ein Besuch in den Schlössern an. Das ist wirklich verrückt, inmitten der Stadt ein Haufen an Burgen. Jeder Kaiser, der nach King Fasilides, auch King Fasil genannt, an die Macht kam, lies sich seine eigene Festung erbauen. So stehen heute 6 Festungen mitten in der Stadt mit einer Bibliothek und einem Löwengehege auch aufgrund der Salomonischen Dynastie. Natürlich mittlerweile ohne Löwen.

Zum letzten Bild habe ich noch eine lustige Geschichte, die der Guide dort erzählt hat… Ein chinesischer Tourist stand vor der Festung von Fasilides und fragte dann: „Ah, das ist also von KING Fasilides, aber wer war der KING NoSmo?“ 😆 😆 🤣 🤣 Verstanden? So lustig! Ich habe in der Tat ein paar Sekunden gebraucht, aber dann musste ich umso mehr lachen. Das gesamte Areal wurde im 2. Weltkrieg von den Italienern als Militärbasis genutzt und anschliessend von den Engländern zum größten Teil zerstört. Sie haben zwar viel nachgearbeitet, aber leider nicht so gut. Trotzdem bin ich froh, dass sie versuchen ihre Geschichte am Leben zu erhalten. Imposant ist das allemal!

Nach unserer Tour hatten wir auch schon ordentlich Hunger und glücklicherweise rechtzeitig im Restaurant „The Four Sister’s einen Tisch reserviert. Wirklich zum Glück, denn der Laden war voll und das zurecht, denn das Essen war so gut, dass ich weiteressen wollte, obwohl ich schon am Platzen war 😂 Den Kaffee bereitete die Kaffeefrau direkt am Tisch vor. Von mir aus hätte sie das gern woanders machen können, denn der ganze Rauch war meines Erachtens etwas zu viel. Aber gut, wenn das die Tradition ist dann soll es eben so sein, dachte ich mir letztlich. Leider schmeckte mir der Kaffee gar nicht. Ich probierte sogar die Variante mit dem Kräuterblatt (namens Tana’adem) aus, reintunken und trinken und dann würg, nix für mich, sorry. Aber dafür war alles essbare sehr deliziös.

Mit vollem Magen gings weiter in eine der abgefahrendsten (wenn man das so sagen darf, sorry falls nicht) Kirchen, die ich je gesehen habe. Erst gings durch eine Pforte auf das Grundstück, dann stand da mittendrin die orthodoxe Kirche, die leider im Krieg sehr stark zerstört wurde und leider nachdem Aufbau nicht mehr einem Oktogon glich. Drumherum viel grün. Die Kirche darf man nicht mit Schuhen betreten und auch sonst gibt es ein paar Regeln zu beachten. Ich habe extra ein Foto gemacht.

🙂

In der Kirche ist der Pfarrer, der einem dann versucht alles zu erklären. Sie haben Werkzeuge, die dazu dienen nachzuempfinden, was Jesus widerfahren ist. Überall, an jeder Wand und auch an der Decke sind Malereien. Alles handbemalt und sehr beeindruckend. Die Äthiopier malen ihre Gesichter und Köpfe immer auf die selbe Weise, so auch in dieser Kirche. Ich persönlich mochte den Anblick sehr. Es wirkte alles so gemütlich und beruhigend auf mich.

Am Nachmittag waren wir dann recht gespannt auf unsere nächste Bleibe in Bahir Dar, direkt am Tanasee. Als wir über den Fluss fuhren, der nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt war, sagte man uns, dass sich dort unterhalb der Brücke jede Menge Nilpferde aufhielten. Und jetzt kommts, der Fluss trägt den Namen „Blauer Nil“. Ja, jetzt fragt ihr euch sicher auch, ob der Blaue Nil was mit dem Nil zu tun hat. Hat er! Der Tanasee wird gespeist über verschiedene Flüsse und fliesst dann über in den blauen Nil, der wiederum verbündet sich mit dem „Weißen Nil“, der aus Uganda kommt und zusammen ergeben die beiden den „Nil“. Hier eine Grafik dazu.

Wie aus dem Blauen Nil und dem Weissen Nil der Nil wird

Das war der erste Teil, den nächsten poste ich auch bald. Ich habe zu all den Fotos auch noch einige Videos gepostet, die ich noch zusammenschneiden werde, aber dafür brauche ich noch ein bisschen Zeit.

Passt gut auf Euch auf und bleibt gesund!

Ende Teil 1 Äthiopien

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Veröffentlicht von followfu

Ich liebe das Reisen und ich liebe es darüber zu berichten. Egal ob ich für die Arbeit oder privat unterwegs bin, meine Kamera und mein Notizbuch mit Stift dürfen auf keiner Reise fehlen. Damit das Geschriebene nicht nur im Buch bleibt, bin ich nun hier. See it through my eyes!

Ein Kommentar zu “Äthiopien ኢትዮጵያ – Teil 1

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