
In Deutschland ist es derzeit kalt und windig, also habe ich mich kurzfristig entschlossen für eine Woche nach Hua Hin zu reisen! Warum Hua Hin? Ganz einfach! Die Orte, die relativ gut und schnell zu erreichen sind, waren bereits komplett ausgebucht. Also blieb nur noch die Fernreise oder zu Hause bleiben als Auswahl 🙂
Klar entschied ich mich für die Fernreise. Die Suche war easy, erst schauen, wo überall die Non-Stop Flüge hingehen und dann um die Orte herum suchen, ob einem da was gefällt. Raus kam letztlich Bangkok als Flugziel und dann mit dem Auto weiter nach Hua Hin. Nach einem 10 Stunden Flug von München nach Bangkok gings weiter mit einem Fahrer nach Hua Hin. Die Stadt ist ca 200 km von Bangkok entfernt und ist das älteste Seebad Thailands mit heute ca 42k Einwohnern. Bis 1921 war das noch ein verschlafenes Fischerdorf und dann kamen die Eisenbahnschienen, die Bangkok mit Singapur verbanden. Das Railwayhotel, das in diesem Zuge gebaut wurde, sollte nur für die Reisenden sein, doch mit der Eisenbahnverbindung kam natürlich auch der Tourismus an und so wurde das Hotel ein Zuhause für viele Gäste, auch die, die den Zug nicht benutzten. Die Königsfamilie fing an ihre Sommerresidenz 1926 zu bauen und stellte den Palast 1929 fertig. Sie nannten den Palast Wang Klai Kangwon วังไกลกังวล was soviel heissen soll wie Fern-von-Sorgen-Palast. Ab 1933 wurden noch mehr Gebäude dazu gebaut und heute, wenn keiner aus der Königsfamilie im Palast residiert, so ist dieser für die Allgemeinheit sogar geöffnet.
Wir fuhren dann direkt in unser Hotel, die V Villa etwas südlicher vom Stadtzentrum und direkt am Strand gelegen. So sah das bei uns aus, damit ihr Euch orientieren könnt.
Hua Hin hat einen recht windigen Strand, es ist hier also perfekt für die, die gerne kiten möchten! Ich kite nicht, aber mich hat der Wind auch nicht wirklich gestört, weil es am Abend wieder ruhiger wird. Außerdem tut es ja auch recht gut, wenn es sich dann tags nicht so übertrieben hot anfühlt, was es temperaturtechnisch nämlich ist. Tags ca 32° und abends etwa 25°.
Das Hotel ist der absolute Hammer, ich habe mich unendlich verliebt in die Villa ❤️ Zweimal die Woche gibt’s ein BBQ Buffet im Hotel und weil wir grade erst angekommen waren an dem Morgen, haben wir gleich zugesagt. Von Fisch bis Fleisch oder auch für Vegetarier, ist hier alles zu finden! Kostenpunkt fuer Erwachsene sind es 100 Euro und für Kinder die Hälfte. Eine Band spielt den gesamten Abend auch noch nebenher, was ganz schön ist. Manchmal auch lustig, die Thais lieben ja Karaoke und so findet man überall Musiker im Land. In unserem Fall war das eine tolle Sängerin, nur leider war der Gitarrenspieler nicht der beste :-))
Zum Meer hin ist der Weg von der Villa ganz schön und was es dann zu sehen gibt ebenfalls 🙂 Das Hotel hat ein Restaurant und ein Cafe, weil es aber direkt am Strand ist, ist es gar nicht groß problematisch, denn es findet sich sonst alles andere in Fußnähe oder ist per Tuktuk in 5 Minuten zu erreichen.
Wir haben unser Glück dann in der nahegelegenen Bluport Hua Hin Resort Mall versucht und dort etwas zum Lunch gesucht. Es gab so viele Restaurants da drinnen, wir haben uns in das am besten besuchte gesetzt und wurden sowas von absolut nicht enttäuscht. Das Essen war super! Es gab Japanische Speisen, die frisch zubereitet wurden und genauso auch geschmeckt haben.
Das Abendessen sollte dann auch auswärts sein, aber nicht in einer Mall :-)) Nachdem der Floating Market leider nicht die Reviews vorweisen kann, die ich mir erhofft hätte, haben wir uns für einen anderen Markt entschieden. Den Citada Market, 15 min zu Fuß von unserer Villa entfernt. Auf dem Weg dorthin hat uns direkt ein Tuktuk eingesammelt und dann waren wir auch schon nach 1 min dort 🙂 100 / 150 Baht kostet jede Fahrt hier (die Entfernung macht den Preis aus), das entspricht etwa 3,00 Euro / 4,50 Euro. Der Eingang war schon recht imposant, die Buchstaben des Marktes standen riesig auf dem Wasser und rechts davon war ein Amphitheater in dem es auch grade eine Vorführung zu bestaunen gab. Das war ein sehr schönes Willkommen heißen 🙂 Der Markt war total sauber, keiner der einem auf die Nerven ging, die Waren waren schön und teilweise auch richtig kreativ. Aber das ist auch kein Wunder, denn es ist ein Kunst-Nachtmarkt und so findet sich in jeder Ecke auch etwas künstlerisches. Ausserdem noch jede Menge Bekleidung, Accessoires, Spielsachen und natürlich Essen. Die Entscheidung zu fällen ist mir gar nicht einfach gefallen und am liebsten hätte ich bei jedem Stand etwas anderes probiert.
Ach ja zahlen kann man bis auf die Essensstände ganz normal mit Karte oder Bargeld, bei den Essensständen wiederum bezahlt man mit Coupons, die man vorher gegen Geld tauscht. Vermutlich um die Kontrolle darüber zu haben, welcher Stand wieviel Geld macht. Zumindest wäre das interessant, wenn der Markt am Umsatz beteiligt wäre, aber was nun wirklich dahinter steckt? Ich weiss es nicht.
Der nächste Tag sollte ein Golftag werden und zwar wollten wir unbedingt auf dem ältesten Golfplatz Thailands spielen. Der Royal Golf Course. Erst haben wir uns Schläger und Golfkarts gemietet plus 2 Caddys. Die Damen waren recht witzig, sie konnten beide kaum Englisch, aber lustig waren sie dennoch 🙂 Die Kosten sind ordentlich gepfeffert. 2000 Baht pro Golfkart, Greenfee (18 Loch) und einen Caddy und am Ende bekommt der Caddy nochmal 700 Baht als Tip, die Golftasche samt Schläger (leider kein komplettes Set) kostet noch 1000 Baht, also 3700 Baht pro Person, also umgerechnet ca 110 Euro! Und das ist 1. der günstere Platz und 2. haben wir auch noch die Localpreise bekommen 🙂
Der Platz war ooookay, extrem schneller Platz, hat bei meiner Spielweise eher geholfen, hihi. Recht trocken, aber gut, es regnet derzeit auch nicht so und ganz ehrlich es ging echt fein. Ich mochte den Platz ganz gerne. Vielleicht gehe ich hier noch woanders spielen um zu sehen, ob die alle eher so wie dieser sind.
Anyway, danach wollten wir ins Centara Railway Restaurant gehen und sind witzigerweise an diesem Ort gelandet. Das war definitiv das falsche Restaurant, wenn man gleich die Vergleichsbilder sieht 🙂

War aber nicht weiter schlimm, denn zum einen hat es bis hierher ca 5 Minuten zu Fuß gedauert und zum anderen standen wir direkt vor der Pforte des berühmten Hua Hin Nightmarket. Das war ein richtig toller Verlaufen, hier gefiel es uns sehr und wir. wollten auf jeden Fall wieder kommen und was zu Mittag essen oder so. Es war alles so einladend. Eine lange Strasse, die in der Mitte, rechts und links ihre Stände stehen hatte. Klamotten, Schnickschnack und natürlich jede Menge zu Essen. Der Cicada war moderner, aber dieser hier schien mehr local zu sein und genau das hatte mir sehr gut gefallen!
Schliesslich kamen wir endlich im Grand Beach Hotel an, dem Railway Restaurant und yes, dieser Ort wirkte dann doch recht anders als unser erster Stopp 🙂 Letztlich saßen wir in der Lobby nah am Musiker, der schöne Thaitöne klimperte und aßen kleine Snacks. Wichtig ist, immer mit Moskitospray bewaffnet sein! Egal wann, egal wo! Die kleinen Biester sind hungrig und da ist es ihnen wurscht wie heiß oder wie spät es ist! Das Hotel ist aber definitiv sehenswert und bietet viele Ahh und Ohhh Momente und Speiselokale, die mit Sicherheit sehr gutes Essen servieren.
Von dem Grand Beach wollten wir uns noch die Füße etwas vertreten und liefen dann weiter in Richtung unserem Zuhause, da kamen wir dann durch die ganzen touristischen Straßen und Gänge und in dem Moment war mir klar, dass wir wirklich die perfekte Location für unsere Woche rausgesucht hatten. Diese Tourigegenden sind nicht so meins muss ich zugeben. Wir kamen an noch einem Nachtmarkt vorbei und wollten den auch noch sehen, aber uff, der war echt gut runtergekommen. Der Grand Night Market direkt vor einem riesigen hässlichen Hotelbunker…
Krass waren die vielen Vögel, überall Vögel 😳 Hört Euch das mal an! Direkt über dem Markt Eingang.
Nach so viel laufen und sportlicher Betätigung, haha 🙂 entschieden wir uns für einen Hoteltag. Abhängen am Pool und Kaffee trinken im Hoteleigenen Café. Gesagt getan, gab es einen riesengrossen Eiskaffee, yummie 😋.
Aber am Abend ging’s doch raus und zwar ins 15 Minuten entfernte Oceanside Restaurant. Direkt am Strand, sehr schön, aber auch sehr teuer! Das Essen war ganz gut, aber nicht den Preis wert, ehrlich! Grade hierzulande kann man so gut essen, für sehr viel weniger Geld. Noch dazu sind die Servicekräfte sehr langsam unterwegs. Für 3 Vorspeisen, 3 Hauptspeisen, 1 Wasser, 3 Bier und eine Nachspeise haben wir 3600 Baht bezahlt, also ca 105 Euro.
Der nächste Tag sollte wieder ein Hoteltag werden und so fingen wir den auch direkt mal mit einem Frühstück in der Villa an. Leider verstehen sie nicht, was man will und so bringen sie einem viel zu viel zum Essen, was mich dann doch traurig und auch sauer stimmt. Schliesslich wird alles dann weggeworfen und das muss wirklich nicht sein. Sauer war ich vor allem, weil wir mehrfach gesagt haben, was wir wollen und es haben wiederholen lassen. Deswegen fiel auch die Entscheidung, auch wenn das echt Hammer aussieht, das wir nicht mehr in der Villa sondern im Frühstücksraum essen. Aber ich will Euch natürlich das schöne Foto nicht vorenthalten 🙂
Für den nächsten Tag haben wir uns wieder einen Golftag eingeplant und zwar im Black Mountain Golf. Ich war so gespannt, ob dieser Platz so wie der Royal Golf werden würde, aber als wir davor standen, war es ziemlich klar, dass dieser Platz ein absoluter Elite Golfplatz ist.
Auch hier bekamen wir karts, caddies, golf bags mit Schlägern und mussten dann plus der Greenfee sage und schreibe 220 Euro pro Person zahlen! Ordentlich teuer, aber ganz ehrlich, es war ein mega guter Platz und die Caddy Damen hatten den absoluten Durchblick. Nach 18 Loch und ner Menge Lachmomente entschieden wir uns im Chaoley Seafood am Wasser essen zu gehen, aber weil wir noch ein wenig Zeit hatten, wollten wir noch einen Abstecher zum Hua Hin Night Market machen.
So sollte es dann auch sein, es war dann aber eher ein relativ zügiges Durchlaufen, weil wir das Meiste dann doch schon gesehen hatten und kaufen wollten wir nur wenn es etwas wirklich außergewöhnliches geben würde. Also standen wir doch recht bald schon vor dem Restaurant.

Drinnen konnte man sich die Meeresbewohner ansehen und sich ein genaues Bild von seinem Essen machen, bzw sich die Auswahl dann vereinfachen. Das Chaoley ist super bekannt und sehr beliebt. Ein gutes Zeichen ist es, wenn die Einheimischen auch in dem Restaurant essen gehen und genau das war dort der Fall. Ne Menge Touristen, aber auch Einheimische waren dort zu sehen. Das Essen hat sehr gut geschmeckt, ich kann das Restaurant definitiv weiter empfehlen!
Der darauffolgende Tag war unser letzter und da wir in den Nachrichten von der Corona-Ausweitung, damals noch keine Epidemie, gehört hatten, entschieden wir uns, den letzten Tag weitestgehend in der Villa zu verbringen. Nach dem deliziösen Frühstück wollte ich noch einen kleinen Abstecher machen, und zwar zu dem Tempel, bei dem so viele Affen sein sollten. Dem Wat Khao Takiap.
Ich hatte viel Gutes und noch viel Schlechtes darüber gelesen, daher wollte ich mir unbedingt mein eigenes Bild machen. Leider musste ich bei der Ankunft schon den Menschen beipflichten, die sich negativ geäußert hatten, denn in der Tat war das alles andere als ein heiliger Ort. In meinen Augen sollten heilige Orte gepflegt und gehegt werden, aber hier war alles nahezu unberührt und runtergekommen. Wie bei nahezu jeder heiligen Städte müssen die Damen etwas langes anhaben, womit ich bei der Hitze nicht dienen konnte, aber da hatten sie Abhilfe. In einer Box konnte man sich Tücher ausleihen und Geld spenden. Das tat ich und band mir das Tuch um. Dann gings die Stufen hoch. Der Ausblick war fantastisch und der Tempel oben auf der Spitze des Berges war wundervoll von aussen. Aber der Gang nach oben über die vielen Treppen, sah nicht schön aus. Rechts und links davon lag so viel Dreck herum und Fahnen, oder das was von ihnen übrig war, hingen traurig am Geländer entlang. Der Ort scheint niemanden zu haben, der ihn mag 😦 Außer die vielen Affen, es war schon auf dem Weg mit dem Tuktuk zu sehen, dass dort eine heftige Affeninvasion war.
Unser Fahrer wollte uns überreden, den Tieren etwas zu essen zu geben, aber keiner von uns wollte das. Die machten das dann aber dennoch und das war irgendwie befremdlich. Der Anblick erinnerte mich an eine Menge Ratten, denen man Käse hinwirft. Ich kann mir vorstellen, dass das auf Dauer nicht gesund sein kann, die Affen tragen sicherlich jede Menge Bakterien mit sich und die Krankheiten können auf den Mensch übergehen. Daher bitte nicht füttern und nicht versuchen mit ihnen zu spielen. Gefährlich wird’s dann, wenn sie einen kratzen oder beissen und das ist nichts ungewöhnliches. Es wird auch überall davor gewarnt. Ich hatte mir also mein Bild gemacht von dem Tempel und wusste nun selber nur zu gut, dass ich dort nicht mehr hinmöchte und hoffe nach wie vor, dass jemand sich diesen Ortes annimmt und den heiligen Ort wieder aufbaut. 🍀
In der Villa angekommen, bestellten wir uns erst was zum Mittagessen und dann hiess es relaxen bis zum Abend. Wir wollten noch ein letztes Mal am Wasser essen. Und weil jeder in dem Hotel seine eigene Villa hat, ist es recht einfach „alleine“ zu sein, auch wenn man sich im Restaurant des Hotels befindet. Viele entscheiden sich im eigenen Bereich zu bleiben, der einem wirklich alles bietet. Also saßen wir uns in eine der Sitzgelegenheiten in den Einbuchtungen und noch dazu alleine! Nix war los, außer die Band von der Woche zuvor. Die spielten dann letztlich nur für uns, das war wundervoll.
Und so kam also unser Abreisetag an. Ich muss gestehen, ich hatte ein wenig Angst, dass unser Flug annulliert werden würde, wegen dem COVID-19. Im Laufe des vorherigen Tages kamen mehr und mehr Nachrichten rein und eine war besorgniserregender als die andere. Das war eine sehr beängstigende Situation. Uns war aufgefallen, dass sie in Hua Hin und später dann auch am Flughafen mit Atemschutzmasken herumliefen und überall fand man Desinfektionsmittel. An nahezu jedem Stand auf den Märkten und auch in den Restaurants konnte man sich die Hände desinfizieren. Es gab zu dem Zeitpunkt unserer Abreise genau einen Fall von Corona. Da Bangkok, unser Abflugflughafen, ein Drehkreuz für Reisende von überall ist, achteten wir sehr darauf niemandem zu Nahe zu kommen und stiegen auch schon bald in den Flieger. Zum Glück hatten wir einen Direktflug nach München, das machte die Sache etwas einfacher.
Flughafen Bangkok
Nun, das war die letzte Urlaubsreise, die ich angetreten habe seit Anfang Januar und meine Pläne für Ostern, Pfingsten und den Sommer habe ich gestrichen. Wenn mir die Decke auf den Kopf fallen sollte und wir aber wieder reisen dürfen, werde ich mir Orte in Deutschland ansehen. Es ist wichtig nach der Krise das Land wieder zu stärken. Wenn das jeder in dem Land macht, in dem er wohnt, können wir sicher wieder eine stabilen Wirtschaft aufbauen. Ich hoffe es zumindest. Ich habe aber noch einen Haufen Orte, über die ich hier weiter berichten kann 🙂
Bleibt gesund und bleibt nach Möglichkeit zu Hause. Je konsequenter wir das durchziehen, umso schneller kann das vorbeiziehen. Passt auf Euch auf und habt Euch lieb. Wir haben doch nur uns ❤️